Nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie war klar: Die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus können Infektionszahlen zwar reduzieren, das Risiko, sich mit dem Virus anzustecken, wird aber nie Null sein. Außerdem führen die Corona-Maßnahmen zu anderen gesundheitlichen, aber auch sozialen und wirtschaftlichen Schäden, die uns als Gesellschaft betreffen. Wir alle müssen uns daher bewusst werden, welche Corona-Risiken und Schäden wir gemeinsam als Gesellschaft akzeptieren wollen.
Zwischen März und April 2021 führte das Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety (LBI DHPS) daher die Initiative "Reden Sie mit! Welche Corona-Risiken und Schäden können wir gemeinsam als Gesellschaft akzeptieren?" durch. In einem ersten Schritt reichten Bürger*innen in einer Crowdsourcing-Kampagne über 500 Beiträge zu Corona-Risiken und Schäden ein. In einem zweiten Schritt fand basierend auf den Crowdsourcing-Ergebnissen ein Co-Creation Workshop statt, um mit Expert*innen und Bürger*innen zu diskutieren, wie ein gesamtgesellschaftlicher Konsens zu Corona-Risiken und Schäden gefunden werden kann.
Das Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety (LBI DHPS) hat von März bis Juni 2021 die Initiative "Reden Sie mit! Welche Corona-Risiken und Schäden können wir gemeinsam als Gesellschaft akzeptieren?" durchgeführt. Bis Ende April waren alle in Österreich lebenden Menschen eingeladen, ihre Erfahrungen und Meinungen zu Corona-Risiken und Schäden einzubringen. Die Ergebnisse wurden durch Sozialwissenschafter*innen aufbereitet und im Anschluss gemeinsam mit Expert*innen diskutiert, um einen gesamtgesellschaftlichen Konsens zu Corona-Risiken und Schäden zu finden sowie Handlungsempfehlungen an die Politik und andere Entscheidungsträger*innen zu erarbeiten.
Mit der "Reden Sie mit!“-Initiative verfolgte das LBI DHPS zwei Ziele::
"Reden Sie mit!" ist eine umfassende Initiative, die die breite Bevölkerung wie auch Expert*innen und Praktiker*innen gleichermaßen einbindet:
Wir danken folgenden Expert*innen, die in einem Co-Creation-Workshop zur Entwicklung der formulierten Handlungsempfehlungen beigetragen haben:
Familiensoziologin, Institut für Soziologie, Fakultät für Sozialwissenschaften, Universität Wien
Ärztliche Direktorin Klinik Hietzing, Präsidentin der Österreichischen Plattform Patientensicherheit
Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Wien
Präsidentin MTD-Austria, Dachverband der gehobenen medizinisch-technischen Dienste Österreichs
Direktorin Kaiserliche Wagenburg Wien,
Kuratorin der Ausstellung "Coronas Ahnen"
Leiter der Universitätsklinik für Anästhesie, allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie,
Medizinische Universität Wien
Im Mittelpunkt des im Oktober 2019 gegründeten Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety (LBI DHPS) stehen Patient*innen. Ein interdisziplinäres Forschungsteam sorgt mit dem Ansatz Open Innovation in Science für Expertise aus den unterschiedlichsten Bereichen und reicht mit Partner*innen von der Medizinischen Universität Wien über die Caritas der Erzdiözese Wien, die NÖ Gesundheitsagentur, den Wiener Gesundheitsfond und die Plattform Patientensicherheit bis zur Industrie (Philips Austria GmbH und Becton, Dickinson & Company). Ein wesentlicher Schwerpunkt ist Patient Empowerment und Gesundheitskompetenz und deren Verbesserung durch Digitalisierung.
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist eine Forschungseinrichtung mit thematischen Schwerpunkten in der Medizin und den Life Sciences sowie den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften und stößt gezielt neue Forschungsthemen in Österreich an. Die LBG betreibt als Trägerorganisation zusammen mit akademischen und anwendenden Partner*innen aktuell 19 Ludwig Boltzmann Institute und entwickelt und erprobt neue Formen der Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und nicht-wissenschaftlichen Akteur*innen wie Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und der Zivilgesellschaft. Gesellschaftlich relevante Herausforderungen, zu deren Bewältigung Forschung einen Beitrag leisten kann, sollen frühzeitig erkannt und aufgegriffen werden. Teil der LBG sind das LBG Open Innovation in Science Center, das das Potenzial von Open Innovation für die Wissenschaft erschließt, und das LBG Career Center, das 250 PhD-Student*innen und Postdocs in der LBG betreut. In der Ludwig Boltzmann Gesellschaft sind insgesamt 550 Mitarbeiter*innen beschäftigt.